Das abgelaufene Jahr war wieder erfolgreich, wenn man
die vielen Titel und Siege aber auch Zweit- und Drittplatzierungen sieht, die
unsere jungen Turnerinnen und Turner errungen haben. Wir nehmen das mittlerweile
als fast selbstverständlich hin. Doch was bedeutet es heute Bayerischer Meister
zu werden oder gar auf Bundesebene mit vorne dabei zu sein'? Ein enormes
Arbeitspensum! So trainieren beispielsweise unsere jungen Spitzenturner/innen 6
Tage in der Woche und dabei zum Teil zweimal täglich. Dass dies nur funktioniert,
wenn ein eiserner Wille aber vor allem auch ein gehöriges Maß Spaß am Turnen
vorhanden ist, ist sicher jedem klar, zumindest dem, der selbst einmal geturnt
hat. Was bewegt einen jungen Menschen dazu, sich derart zu plagen und das in
einer Sportart, die heute nicht mehr zu den Massensportarten wie beispielsweise
Fußball oder Tennis gerechnet wird? Wo einem Titelträger nicht das große Geld
oder der Medienrummel winkt? Es ist die Freude an der eigenen Bewegungserfahrung, an der Beherrschung des eigenen
Körpers bis hin zu einer Perfektion, die selbst komplizierteste
Bewegungsabläufe nahezu mühelos erscheinen lassen. Ein erlerntes bzw.
erarbeitetes Übungsteil eröffnet häufig wiederum die Möglichkeit in neue
Bewegungen und Bewegungsmuster einzusteigen, wie ein Schlüssel, der eine
weitere Tür öffnet. Nach oben scheinen keine Grenzen gesetzt, wenn man die z.T. atemberaubenden Übungsteile sieht, die heute bereits
von Kindern und Jugendlichen geturnt werden. Turnen übt eine Faszination aus,
sowohl auf den, der selbst turnt als auch auf das begeisterte Publikum.
Nicht jeder will und kann es bis zum Topathleten
schaffen und so bieten wir vom allgemeinen Kinderturnen bis hin zum Leistungstraining
eine große Bandbreite von Übungsstunden an. Bei uns gibt es noch den gesunden,
soliden Aufbau vom Breitensport bis hin zum Leistungssport. Wir könnten unser
Angebot sogar noch deutlich erweitern, wenn wir nicht durch die derzeit prekäre
Hallensituation erheblich in unseren Möglichkeiten eingeschränkt wären. Umso
mehr sind wir erfreut, dass der Gemeinderat den Beschluss gefasst hat. eine
neue Sporthalle, die auch die Bedürfnisse der Turnabteilung entsprechend
berücksichtigt, zu bauen. Damit werden wir in der Lage sein ein noch
attraktiveres Sportangebot mit z. T. neuen Trendsportarten wie z.B. Rope - Skipping, Akrobatik oder
sogar Zirkuskünste bieten zu können. Es wird sich aber vor allem die Trainings-situation für den bestehenden Übungsbetrieb erheblich
verbessern, insbesondere im Leistungsbereich. Damit würden wir uns auch
unabhängiger vom Landesleistungszentrum machen, dessen Zukunft ohnehin mehr als
ungewiss ist, da die Mittel dafür drastisch gekürzt wurden und der Bayerische
Turnverband derzeit kaum in der Lage ist, sein Finanzproblem in den Griff zu
bekommen.
Das neue Jahrtausend hat bereits sehr gut für die
Turnabteilung begonnen, nicht nur wegen der vielen Erfolge, die wir im Jahr
2000 feiern konnten, sondern vor allem wegen der neuen Ideen. Tabaluga, das Musical von Peter Maffay wurde von Margot
Ziegler unter Mithilfe vieler ,,guter Geister" in fast einjähriger Arbeit
vorbereitet und einstudiert. Diese Mischung aus Tanz, Theater und Turnshow
wurde viermal vor einem begeisterten Publikum aufgeführt.
Die Resonanz zeigt, wie attraktiv der Turnsport sein
kann, wenn er in einem neuen Rahmen präsentiert wird. Wir werden sicher in
dieser Richtung weiter denken und Wege beschreiten. die uns neue Perspektiven
eröffnen können. Der Cirque du Soleil
und die letzte DTB-Turngala in München unter dem Titel ,,Gymmotion" haben
es uns vorgemacht, wie man Turnsport attraktiv verpacken kann und wie man
Publikum anlockt. Turnen - nicht mehr nur als reiner Wettkampfsport, sondern
als Demonstration der Ästhetik von vollkommener Körperbeherrschung und
perfekter Bewegung, eingebettet in einen Gefühlsteppich aus Musik, Licht und
Showeffekten.
Basis für all das und für so manch andere Sportart ist
jedoch eine solide turnerische Grundausbildung, ohne die Showprogramme nicht
heraus gearbeitet werden können. Diese Grundausbildung gilt es in erster
Linie zu vermitteln, was wir seit langem praktizieren und was wir auch in
Zukunft konsequent weiterführen wollen.
Sport und Spaß ist unser Motto und so hat es sich Karin
Zach nicht nehmen lassen heuer wieder einen Faschingsball im Vereinsheim zu
organisieren. Es war für alle, ob mit oder ohne Pappnase ein toller Abend bei
Musik, Tanz und Showeinlage. Vor allem die junge Generation war kaum nach Hause
zu bewegen. Und so bleibt die Hoffnung, dass sich das Vereinsheim im nächsten
Jahr noch mehr füllt, wenn sich herumgesprochen hat, wie schön und ausgelassen
unser ,,Faschings-Highlight" war.
Oskar Paulicks