Erfolgreiche TSV-Turner präsentieren

sich interessierter Öffentlichkeit

 

UNTERHACHING (HH). Am vergangenen Freitag Nachmittag mutierte die enge Turnhalle  der  Hachinga-­Halle zur flott-eleganten Szenerie aus Salti, Hock­sprüngen, schwierigen Barren-, Reck- und Ringeele­menten und zu einem Stell­dichein  arrivierter  Turn­kunst. Kein Wunder, denn die stolze Turnerriege des TSV Unterhaching präsen­tierte an diesem Tag bei ei­nem eigens anberaumten Showtraining ein Potpourri der  eigenen  Übungsele­mente - so schön, dass auch Turnvater Jahn selig seine Freude an den Darbietun­gen der jungen Sportler ge­habt hätte.

 

Einblicke

Seit den Anfangstagen des TSV Unterhaching gehört die Turnabteilung zu den Aushängeschildern des mit­gliederstarken  Vereins  - ebenso lange Zeit angeleitet durch den früheren Stutt­garter Kunstturner Richard Hörle. Der 62-jährige lenkt behutsam  wie  umsichtig das männliche Kunstturnen im Verein. So gut offensicht­lich, dass die Unterhachinger mittlerweile drei eigene Bewegungsakrobaten   im Bundeskader  und  sieben weitere im bayerischen Lan­deskader etablieren konn­ten. Die Kinder- und Ju­gendarbeit an der Geräten wird landes- und bundesweit derart hoch anerkannt, dass selbst die Bundesliga-Turnasse des FC Bayern ihre Nachwuchsasse am Hachinger Bach ausbilden lassen. Darauf sind Hörle und sein fünfköpfiges  Trainerteam besonders stolz - und auch auf die Erfolge der eigenen Turnasse. Exemplarisch her­ausgreifen kann man hier den  17-jährigen  Marcel Nguyen,    erfolgreichster TSV-Turner 2004 mit zwei Deutschen Vizemeistertiteln und zwei Länderkampfauftritten für Deutschland. Der junge Mann wechselt ob sei­ner jüngsten Erfolge für weitere intensive Trainingsetappen  im  kommenden Jahr an das Bundesleistungszentrum der Turner in Stutt­gart. Am Freitag zeigten die jungen  Turnkönige  um Nguyen  Variationen  und Übungen an den Geräten, dass dem gemeinen Fern­sehsportler fast schwarz vor Augen wurde. Über die Zu­schüsse der Gemeinde Unterhaching wird die Jugend­arbeit im Spitzenkunstturnen maßgeblich getragen. Nach Ansicht des engagier­ten Übungsleiters Hörle al­lerdings wäre  ,,es wün­schenswert", wenn das zeit­aufwändige Programm der Turner in Sachen Training und Wettkämpfe künftig ,,auch durch Zuschüsse des Bundes und der Länder mit-finanziert werden könnte". Da die Turner allerdings trotz jüngster Erfolge eher ein sportives Schattendasein fristen, sind die Hachinger ,,Akrobaten  derzeit noch weit von den Fördertöpfen entfernt.  Mehr  ,,private Sponsoren" wünscht sich deshalb einer wie Hörle (Infos für Interessenten unter der Telefonnummer 089-617 689, Herr Hör1e oder im Internet auf der Homepage der haching-Turner www.t­-u-t.de. Große Hoffnungen auf einen breiteren Publikumseffekt verbesserte Trainingsbedingungen und insgesamt auf ,,mehr Öf­fentlichkeit" verbinden die Turner des TSV mit dem Um­zug in die neue Unterhachinger Sporthalle, die im kommenden Jahr fertig gestellt werden wird. ,,Völlig neue  Perspektiven"  ver­spricht sich Hörle von die­sem Umzug aus der drangvollen Enge der Hachinga­ Halle in die moderne Mehr-fachfunktionsarena - denn deren gerade auf kunstur­nerische  Notwendigkeiten abgestimmte,  großzügige Dimensionen gehören zum Besten, was es derzeit in Deutschland  gibt.  Laut Hörle kann nur so auf Dauer der Kunstturn-Leistungssport auch weiterhin in Un­terhaching  fest  etabliert bleiben. Blickte man am Freitag auf die jungen Nachwuchs-Eberhard-Giengers der Hachinger Riege beim Zelebrieren  ihrer  Klasseübungen, dann kann man sich dieser Hoffnung nur anschließen.     Harald Hettich